Reisebericht Costa Rica 2003

von Anja Taupitz


1. Tag - Samstag, 08.11.2003 - Flug

Nach einem stressigen, arbeitsreichem Freitag und 4 Stunden Schlaf sind wir 1:30 Uhr aufgestanden, um dann 2:45 Uhr mit dem Mietwagen Richtung Flughafen Berlin-Tegel zu fahren (von Dresden aus ging kein Flug an diesem Tag). 4:30 Uhr in Tegel angekommen, warten wir auf unseren Abflug, der planmäßig 6:35 Uhr sein sollte, sich jedoch um 1 h verschob. 8:30 Uhr waren wir dann in Amsterdam. Auch der Flug nach Costa Rica sollte sich verschieben - geplant war 10:20 Uhr, wirklich losgeflogen sind wir 11:45 Uhr. Beim Boarding wurde unsere Vermutung dann Sicherheit - wir werden in Miami zwischenlanden. Dies geschah dann nach 10 h und 15 min (also 22:00 Uhr MEZ bzw. 16:00 Uhr Ortszeit). Der Flug nach Miami ging über Grönland, was von oben wirklich überwältigend aussieht. Fotografiert habe ich auch die Großen Seen in Kanada bzw. im Norden der USA. Im Anflug auf Miami (mit Sicht auf die Skyline) drehten wir eine Runde um Florida und konnten so die riesigen Everglades bewundern. In Miami angekommen (es schüttete aus Kannen!), begann die Tortour der Amis. Obwohl wir nur Transit-Reisende waren, mussten wir in die USA ein- und wieder ausreisen. Eine Prozedur die 1 h dauerte. Wir rannten wirklich von einer Kontrolle (die grüne Einreisekarte hatten wir zum Glück ohne Beanstandungen ausgefüllt) zur nächsten (neu war für mich, dass wir bei der Sicherheitskontrolle die Schuhe ausziehen mussten). Am Check-in-Schalter kam ein Beamter und nahm uns die Pässe weg. Nach ca. 15 Minuten Warten kam er wieder, brabbelte was von dem Gate, zu dem wir gehen sollten und einer Entschuldigung. Völlig entnervt rasten wir dorthin. Beim Schlangestehen schaute ich mir das Ticket an und bemerkte, dass wir 2 bekommen hatten - wieso 2??? Nach genauerem Hinsehen bemerkte ich, dass wir über San Salvador fliegen sollten. Offensichtlich war die direkte Maschine nach Costa Rica überbucht. Nach 21 h, die wir bereits unterwegs waren, liegen die Nerven natürlich schon etwas blank, doch auf eine Diskussion beim Boarding hat sich keiner eingelassen, so dass wir wohl oder übel noch einige "Überstunden" in Kauf nehmen mussten. Der Start verzögert sich wieder, da ein Gewitter aufgezogen ist. In San Salvador sind wir dann schließlich 2:20 Uhr. Das Umsteigen geht sehr unproblematisch und schnell. Innerhalb von ca. 20 Minuten sind wir von einem Flugzeug ins andere gekommen, der Flug verschiebt sich dennoch, da auch hier ein Gewitter niederging. Doch wir landen dann doch irgendwie (3:55 Uhr MEZ, 20:55 Uhr Ortszeit) in San José. Da wieder einmal ein Stück unseres Gepäckes fehlte und dies auch ca. 20 anderen aus dieser Maschine so erging, standen wir ca. 1 h an, um die Formalitäten zu klären. Als wir dann aus dem Airport rausgingen und hofften, jemanden von Jahn-Reisen zu sehen, standen wir plötzlich einer lärmenden Menge gegenüber, die Schilder hochhielten und uns riefen. Das waren alles irgendwelche Taxi-Unternehmen. Von Jahn-Reisen oder unserem gebuchten Barcelo Hotel war niemand zu sehen. Dann sprach uns ein uniformierter Mann an und empfahl, das offizielle Taxi-Unternehmen zu nehmen (orange farbene Taxen). Das taten wir dann auch und so kamen wir für 12,- $ im Hotel 6:00 Uhr MEZ bzw. 23:00 Uhr Ortszeit an. Ca. 1 h später waren wir dann wohl im Bett und somit 28,5 h unterwegs.


2. Tag - Sonntag, 09.11.2003 - Hotel-Aufenthalt

8:30 Uhr haben wir gefrühstückt wie die Fürsten - kein Wunder, das Bacelo San José Palacio war ein 5-Sterne-Hotel. Besonders aufgefallen ist uns der wunderbare Geschmack der frischen Ananas. Der Tag war dann ausgefüllt mit Anrufen beim Flughafen, da unser Gepäck etwas auf sich warten ließ, Aufenthalten im Swimming-Pool, dem wunderschön angelegten Hotelgarten, in dem ich die Blütenpracht nur so bestaunte, in der Lobby-Bar mit Blick auf die wolkenverhangene Vulkankette und Abendbrot. Gegen 22:00 Uhr kam dann das Gepäck endlich an.

3. Tag - Montag, 10.11.2003 - Beginn Rundreise, Vulkan Poas, Nebelwald, Kaffeeplantagen

8:30 Uhr treffen wir uns nach dem Frühstück zum ersten Mal mit unserem Reiseleiter William Schulz - einem Costaricaner, dessen Vater ein deutscher Seemann war. Gleich zu Beginn bemerken wir doch die unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten. Nichts scheint organisiert zu sein. Das erste Problem liegt darin, die versammelten Touristen entsprechend ihren gebuchten Rundreisen einzuteilen und Anweisungen zu geben, ob und wieviel Gepäck man mitnehmen kann. Wir lassen eine Reisetasche im Hotel (diese hatten wir mit Sachen für die 2. Woche Badeurlaub gepackt). 8:45 Uhr geht es tatsächlich los. Jedoch erstmal zum Flughafen, da ein Ehepaar noch auf sein Gepäck wartete und es sich bereits auf dem Flughafen befinden soll. Natürlich war die Fahrt dorthin umsonst - Gepäck nicht auffindbar.

Wir fahren zum Vulkan Poas. Auf der Fahrt dorthin überqueren wir wunderbar grüne Täler, die vorranging mit Kaffeepflanzen "übersät" sind. Wir machen auch Halt an einer Kaffeeplantage, bei der es Gelegenheit gab, den Kaffee zu kosten. Der Ausblick war wunderschön. Wie durch ein Wunder begann dann auch ein Mann mit der Ernte (macht sich gut fürs Bild...).

Auf dem Parkplatz vor dem Vulkan Poas angekommen, laufen wir 1/4 h im Regen (die Regenzeit zieht sich meist bis November/Dezember hin). Doch was wir sehen, ist eine dichte Nebelwand, die nicht annähernd den weltgrößten Krater erahnen lässt. Ein Mann, den wir dort trafen, berichtete, dass er bereits 1 h warte und sich noch nichts getan hätte. Nach 10 Minuten Trauer verlassen wir den geheimnissvollen Ort. Im Souvenirladen kaufen wir eine Ansichtskarte von dem wunderschönen, türkisblauen Kratersee, den wir hätten sehen können...

Bei der Rückfahrt halten wir an einem Obst-/Käseladen, in dem wir einige Kostproben exotischer Früchte und Käse nehmen durften. Mittagessen gab es in einer landestypischen Gaststätte (Gallo Pinto, das Nationalgericht - aus Reis und Bohnen -, gebackene Banane, Hühnchen, Tortillas und wahrscheinlich Maniok). War lecker!

Dann sahen wir uns eine Kirche an, die gänzlich aus Metall bestand und wurden noch in einem Souvenirladen abgesetzt.

3 h dauerte die Fahrt zu unserer Lodge "La Quinta" mitten im Urwald in dem Ort Sarapiqui. Diese war ganz gemütlich gestaltet. Abendessen gab es in Buffetform. Die Zimmer der einzelnen Bungalows waren etwas spartanisch. Dies war nun unsere erste Nacht mit extrem lauten Zirpen der Grillen und anderen uns unbekannten Geräuschen. Mir schien, als wäre ich in einem Museum für Natur, in dem ein feuchtwarmes Klima künstlich erzeugt und eine CD mit Urwald-Geräuschen abgespielt wird. Ich konnte mir nie vorstellen, dass es wirklich so ist!


4. Tag - Dienstag, 11.11.2003 - Tortuguero-Nationalpark

Ich bin bereits 5:00 Uhr hellwach und mache einen Spaziergang durch die schöne Anlage der Lodge, die u. a. ein Schmetterlingshaus mit riesigen Schmetterlingen hat. 7:00 Uhr fahren wir in eine andere Lodge zum Frühstück. Wir wissen nicht, wieso wir dies nicht in unserer Lodge einnehmen können. So ist eben das Leben in Costa Rica und der typische Reiseverlauf mit William - unserem Reiseleiter: keine Infos, späte Infos, verkehrte Infos, sich ständig ändernde Infos, keine Organisation, falsche Organisation, zu späte Organisation... Aber auch daran gewöhnt man sich irgendwann...

8:00 Uhr finden wir die Lodge, in der wir frühstücken. Auf dem Weg in den Tortuguero-Nationalpark besichtigen wir eine Bananenplantage bzw. eine kleine "Fabrik", in die wir Einblick hatten, da die Seitenwände noch nicht zugemauert waren. Die Bananen wurden im Akkordtakt vom Hauptstengel abgetrennt, gewaschen, in Tüten und Kisten verpackt. Jeder Arbeiter machte immer nur eine dieser Aufgaben - also Fließbandarbeit. Vorrangig soll es sich bei diesen Arbeitern um illegale Einwanderer aus Nicaragua handeln. Der Lohn ist jedoch, denke ich, ganz attraktiv: 600,- EUR (falls die Angabe von Willi stimmen sollte...). Die Straße in den Tortuguero-NP ist abenteuerlich, wir fahren mit 30 km/h zur Bootsanlegestelle, die wir 11:00 Uhr erreichen. Mit dem Motorboot fahren wir Richtung Lodge, zuvor halten wir jedoch auf einer Bodega, um etwas trinken zu können.

13:15 Uhr kommen wir auf der "Pachira-Lodge" an - sie liegt direkt am Kanal - und machen Mittag. Während danach einige zum Canopi (Seilrutschen in den Wipfeln der Urwald-Bäume) fahren, genießen wir den Pool.

15:30 Uhr besuchen wir das gegenüberliegende Dorf Tortuguero mit Einwohnern aus Afrika (Rastafaris), welche sehr arm leben. Bei einem Spaziergang am Strand (Atlantik-Seite) entlang, sehen wir die Löcher, die die Schildkröten im Juli/August gegraben haben, um ihre Eier abzulegen. Teilweise findet man noch die Eierschalen.

17:30 Uhr bis 19:00 Uhr haben wir freie Zeit zur Verfügung. Danach gab es Abendbrot und Cocktails an der Bar.

5. Tag - Mittwoch, 12.11.2003 - Kanalfahrt durch Totuguero-NP

5:00 Uhr werden wir durch Brüllaffen geweckt. 6:00 Uhr machen wir einen Spaziergang durch die Anlage und beobachten viele Tiere, so z. B. die Brüllaffen, Kolibris (leider zu flink für meine Kamera), Tukane, lustige Vögel mit außergewöhnlichen Rufen (schwarz mit gelbem langen Schwanz). Nach dem Frühstück fahren wir 8:00 Uhr mit dem Boot durch die Kanäle des Tortuguero-Nationaparkes. Auf der Fahrt beobachten wir Faultiere, Affen, Leguane, Fischreier, Kaimane und eine Schlange.

10:15 Uhr sind wir wieder in der Lodge und machen einen Spaziergang auf dem "Lehrpfad" mit Riesen-Spinnen, Krabben, Kolibris, Termitennestern, kehren jedoch irgendwann um, da der Weg zu enden scheint und wir ein Weitergehen für zu gefährlich halten.

Unser Reiseleiter bestellte uns 12:00 Uhr zum Essen, was jedoch wieder einmal eine Fehlinformation war und wir somit an der Bar bis 13:00 Uhr warten. 14:00 Uhr wandern wir auf den höchsten Berg im Park. Die Wanderung entpuppt sich als gefährliche Rutschpartie (wir haben zwar Gummistiefel an) durch Schlamm und ausgewaschene, sehr steile "Flussbette", die wirklich nur für belastbare Wanderer etwas ist. Doch unser Willi hatte es nicht nötig, uns vorher darüber zu informieren... Oben erwartete uns ein ganz netter Ausblick über den Nationalpark. Wer weiter wollte, konnte noch zu einem weiteren Aussichtspunkt, von dem aus man Nicaragua sehen kann. Wir haben den Versuch unternommen, dann aber bald abgebrochen, da es doch zu unwegsam, rutschig und abhängig wurde. So kehrten wir alleine um und machten uns an den Abstieg. Wie unsere Hosen aussahen, kann man sich vorstellen...

16:15 Uhr sind wir wieder in der Lodge und ruhen uns ein wenig auf der Veranda aus. 19:00 Uhr Abendbrot und danach Koffer packen.

7. Tag - Donnerstag, 13.11.2003 - Puerto Limón, Puerto Viejo

6:00 aufgestanden (Affen waren ziemlich leise), 7:00 Uhr Frühstück, 8:30 Uhr Abfahrt zur Bootsanlegestelle am Anfang des Nationalparks. Nette Begrüßung unserer Lodge vom Vortag mit Musik, Früchten, Kaffee und Tee. Danach ging es weiter Richtung Puerto Limon, wo wir aber nur vor dem Lokal zum Mittagessen abgeladen wurden. Wir hatten keinen Hunger und das Restaurant machte nicht den vertrautesten Eindruck, also setzten wir uns in Sichtweite auf eine Parkbank und warteten auf die anderen. Limon ist bekannt für viele Diebstähle. Irgendwie hatten wir auch ständig den Eindruck, beobachtet zu werden. Kinder kamen sehr nah an uns heran, Jugendliche gingen 4-, 5-mal an uns vorbei. Was uns da auch besonders auffiel, war, dass Kinder versuchten, ihr Geld zu verdienen. Ein Junge z. B. zeigte uns eine Karte mit einem Faultier drauf und fragte, ob wir es sehen wollen, er wüsste, auf welchem Baum im Park es zu finden ist. Natürlich erhoffte er sich davon etwas Geld. Ein anderer, etwa 10-jähriger Junge fuhr auf einem Fahrrad mit Anhänger und Sonnenschirm und stellte sich dann an eine belebte Ecke, um Kokosnüsse zu verkaufen.

Danach fuhren wir weiter nach Puerto Viejo, um von da aus über sehr, sehr schlechte Straßen zu unserem Hotel Suerre Carribean Beach zu gelangen. Ein Hotel, das nicht zu empfehlen ist. Die Pools sahen sehr nach Kaffee-Wasser aus und auch so machte die Anlage nicht den besten Eindruck (vielleicht eine Auswirkung der Vorsaison). Der Strand war allerdings schön. 19:00 Uhr gab es Abendessen.

8.Tag - Freitag, 14.11.2003 - Cahuita-Nationalpark

6:00 Uhr aufgestanden, 7:00 Frühstück, 8:30 Uhr Fahrt zum Cahuita-Nationalpark. 10:00 Uhr sind wir einen Weg durch den Wald entlang des Meeres gelaufen und haben dann einen recht breiten und tieferen Zufluss zum Meer überquert. Die Ausblicke auf diesem Weg zum Meer waren zum Teil traumhaft schön, fast schon kitschig. Im Dschungel haben wir dann endlich die Kapuziner (oder Weißgesicht-) Affen gesehen. Da unser Reiseleiter Bananen mitgenommen hatte, waren auf einmal ganz viele dieser Affen sehr nah an uns herangekommen. Und ruck zuck waren die Bananen alle. Ein Affe saß mit dem Rücken zu mir auf einem Ast in Reichweite. Sein herunterhängender Schwanz verlockte mich dazu, ihn anzustupsen. Im selben Augenblick drehte sich der Affe um und fauchte mich an. Das war ganz schön gruselig... Als dann auch die Kekse alle waren, die die anderen verteilt hatten, wurden die Affen ziemlich nervig, also gingen wir lieber wieder.

Mittag (oder besser: Nachmittag) haben wir dann in einer netten Bar in einem Rastafari-Dorf gegessen (bis 15:15 Uhr). Danach trennte sich die Gruppe. Ein Teil machte einen Bummel durchs Dorf, wir jedoch entschlossen uns, eine Leguan-Farm zu besuchen. Nachdem wir mit dem Riesen-Reisebus einen ganz engen Waldweg zu weit befahren hatten, musste unser armer Busfahrer (der von unserem Reiseleiter irregeführt wurde) rückwärts fahren, was ein ganz schön schwieriges Unterfangen war. Wir kamen dann jedoch bei der Indianerin an, welche uns die verschiedenen Leguane vom Kleintier zum ausgewachsenen 6-Jährigen zeigte. Zum Schluss durfte ich sogar ein Mini-Exemplar in der Hand halten. Natürlich wollte der kleine Kobold abhauen und ich wusste nicht wie ich ihn halten sollte, doch andere eilten mir zu Hilfe und ich versuchte es nochmal mit Streicheleinheiten, so dass Michi auch ein Foto davon machen konnte. Bei dieser Indianerin kauften wir auch 2 Rasseln, die aus der getrockneten Schale einer Frucht namens Hikara geschnitzt wurden.

15:45 Uhr fahren wir wieder ins Hotel, um zum 1. Mal dann gegen 16:20 Uhr im Atlantik baden gehen zu können. Es war wirklich wunderbar erfrischend. Da es jedoch in Costa Rica sehr früh (spätestens 17:00 Uhr) dunkel wird, konnten wir nicht lange bleiben. Der Abend endete wieder mit Abendessen und Bettgehen.

9. Tag - Samstag, 15.11.2003 - Cartago, Orosital

Bereits 5:30 Uhr standen wir auf, um nocheinmal das erfrischende Meer zu genießen. Wir waren nicht die Einzigen, die auf diese Idee gekommen waren. 7:00 Uhr gab es Frühstück, 8:00 Uhr fuhren wir in Richtung Orosital. Unser 1. Stop war in Limon, um in einem wirklich modernen Supermarkt Getränke einzukaufen.

Mittag gab es in irgend einem verlassenen Dorf in einer noch verlasseneren Kneipe. Interessant dort war, dass kurz nach unserem Erscheinen, an den Toiletten-Türen Zettel angebracht wurden, auf denen stand, dass wir 100 Colones (ca. 0,25 EUR) bezahlen sollten. Noch interessanter war die Verkabelung diverser elektrischer Geräte. Die vielen Kabel hingen kreuz und quer im ganzen Lokal verteilt herum. Unser nächster Stop war an einer Aussichtsplattform für den Hafen von Cartago.

Nach langer Fahrt kamen wir dann in das wunderwunderschöne Orosital, in dem wir in einem noblen, genau so wunderschönen Barcelo Hotel, dem Barcelo Rancho Rio, wohnten. Nach Besichtigung der Anlage gingen wir in eine der heißen Thermalquellen (55 °C) und genossen den Blick auf die wolkenverhangenen grünen Berge. Zusammen mit einem Super-Abend-Buffet wurde der ganze Tag gerettet.

10. Tag - Sonntag, 16.11.2003 - Hotelanlage Barcelo Rancho Rio, Cartago, San José

5:30 Uhr sind wir schon unterwegs, um uns die gesamte Hotelanlage, die aus mehreren Bungalows, Wanderwegen und wunderschönen Blumen besteht, anzusehen. Es war wirklich alles sehr gepflegt und man hätte hier gut und gerne 1 Woche bleiben können und wollen, um alles zu erkunden - eben auch die Wanderweg in der Umgebung. Wir mussten allerdings 7:30 Uhr beim Frühstück sein und 8:10 Uhr losfahren. Ein kurzer Zwischenstopp war noch an der berühmten Kirche in Cartago und 9:45 Uhr waren wir wieder im Barcelo San José Palacio, wo bereits die nächste Reisegruppe wartete (seit 9:00 Uhr), um mit William loszufahren.

Wir hatten nun bis 13:30 Uhr Zeit bis unser Shuttle-Bus zum gebuchten Anschlusshotel Punta Leona kommen sollte. 13:50 Uhr war es dann auch so weit. 2 andere Pärchen fuhren mit uns, wohnten jedoch in anderen Hotels. Ca. 15:30 Uhr bogen wir dann in eine Seitenstraße, an der uns bereits ein Wachposten kontrollierte und dann durch die Schranke fahren ließ. Etwa 2 km später kam die nächste Schranke und wir bekamen grüne Bändchen an den Arm. Nach einem weiteren Kilometer waren wir an der Rezeption angekommen. Unsere Koffer wurden zum Zimmer 880 (Bungalow-Bereich Cuba) gebracht. Nach einer Dusche erkundeten wir das auf den ersten Eindruck riesige Arenal. 18:15 Uhr aßen wir bereits Abendbrot und die ersten Tiere begegneten uns auch dort: ein Waschbär zusammen mit einem Nasenbären.

11. Tag - Montag, 17.11.2003

8:00 Uhr aufgestanden, 8:30 Uhr gefrühstückt, 9:15 Uhr Spaziergang zum Strand Playa Blanca, ein ca. 1 km entfernter Strand, an dem der Film über Christoph Columbus gedreht wurde. Er war heller als der Strand Playa Mantas, der direkt vor dem Hotel war, die Palmen waren näher am Wasser, das Wasser klarer - was diesen klischeehaften Anblick ergibt. Auf dem Weg dorthin haben wir auch wieder 2 Tukane gesehen. Diese Vögel beeindrucken mich einfach immer wieder sehr. 10:30 Uhr haben wir uns dann mit dem Reiseleiter von Jahn-Reisen getroffen. Er hat uns Informationen über das Hotel und Ausflugsmöglichkeiten gegeben, die wir ja aber aufgrund unserer Rundreise nicht machen wollten. Jetzt war baden angesagt! 12:15 Uhr waren wir dann auch schon am Strand vor dem Hotel, an dem sich viele Pelikane aufhielten. Man konnte ihnen stundenlang zuschauen, wie sie ganz dicht über dem Wasser glitten und sich dann plötzlich nach unten fallen ließen, um dann mit dem Schnabel noch einige Sekunden im Wasser zu bleiben und dann den Fisch oder sonst etwas aus ihrem "Schnabelbeutel" in den Mund gleiten zu lassen. Als ich mich dann mal etwas zum Schlafen auf die Liege legte (meine Hände gingen über das Liegenende heraus), berührte irgendwas undefinierbares Warmes, Weiches meine Hand. Ich schreckte auf, sah nichts, fragte mich, ob ich träumte, bemerkte dann jedoch einen Waschbären unter meiner Liege, der da irgendwas in den Krebslöchern suchte. Das war echt merkwürdig. Er ging dann weiter zu einem Platz einer Familie, die gerade im Wasser war, stieg auf die Liege, durchwühlte die Tasche und die Trinkbecher. Solche und ähnliche Situationen sollten wir noch mehrere erleben.

Da wir "All inklusive" gebucht hatten, gönnten wir uns eine Pizza am Mittag. Gegen 16:00 Uhr begann es zu regnen und alle Badenden, fast nur Deutsche, versammelten sich an der Bar. Mein erster Cocktail war ein Grashopper (eine Mischung aus Minze und Kakao) - war sehr lecker. Danach sind wir nochmal in den Pool gegangen. Auf dem Weg zu unserem Bungalow konnten wir einen rotgefärbten (paarungswilligen) Leguan beim Rennen (!) beobachten. Er jagte ein Weibchen, das nicht so recht wollte.

12. Tag - Dientstag, 18.11.2003

8:00 Uhr aufgestanden (hier gibt es keine Brüllaffen - nur nächtliche explosionsartige Geräusche, die einem im Bett sitzen lassen - wahrscheinlich herunterfallende Kokosnüsse), 8:30 Uhr Frühstück, 9:45 Uhr Strand. Nach dem Barbesuch erlebten wir auf dem Weg zum Bungalow wieder etwas Kurioses. Plötzlich raschelte es in einem neben uns stehendem Baum und es kam etwas geflogen, dass sehr laut knallte, als es unten aufkam. Es war keine Kokosnuss - nein es war ein Leguan (!). 10 Sekunden regte sich nichts. Er war auf dem Rücken gelandet. Dann drehte er sich auf die Beine, ging 3 Schritte und verharrte. Irgendwann ging er weiter und verschwand im Gebüsch. Ein gefährlicher Urwald ist das...

Nach einem Mittagsschlaf gehen wir zum Supermarkt und erkunden noch etwas die Umgebung. Als es wieder regnet, lernen wir an der Bar ein junges Pärchen kennen - Monique und Mike. Mit diesen beiden netten Deutschen aus Leipzig verbringen wir den Abend, der beim Abendessen wieder mal durch die Waschbären bereichert wurde, die sich diesmal sehr in den Haaren hatten und deshalb quer durch die Gäste jagten und sich sogar ernsthaft bissen.

13. Tag - Mittwoch, 19.11.2003

7:30 Uhr Frühstück, 9:00 Uhr Strand, 14:30 Uhr gehen wir zum Mittag mal richtig ins Restaurant, wo es ein leckeres Buffet gab. Danach wandern wir ein Stück zu einer ausgeschilderten Schmetterlings-Farm. Auf dem Weg dorthin begegnen wir einem niedlichen Kapuziner-Äffchen. Die Schmetterlinge haben wir auch bewundert. Leider schließen die großen blauen immer ihre Flügel, wenn sie sitzen, so dass man das schöne Blau kaum fotografieren kann. Als ein Unwetter hereinbricht, gehen wir traditionell an die Bar. Abendessen fällte heute aus. 20:00 Uhr sind wir müde und gehen ins Bett. Wie anstregend doch das Strandleben ist...

14. Tag - Donnerstag, 20.11.2003

8:30 Uhr Frühstück (es wird von Tag zu Tag später!), Strand. Mal wieder sehen wir ganz nah einen Kolibri (aber keine Kamera dabei und außerdem zu flink). Heute regnet es schon 13:00 Uhr, so dass wir bereits jetzt zur Bar gehen. 14:30 Uhr gehen wir dann zum Bungalow, wo wir ein verspätetes Mittagsschläfchen halten. 18.15 Uhr quälen wir uns dann zum Abendessen :o). Belustigung erhalten wir dort wieder mal von den frechen Waschbären, die auf die Stühle klettern und die bereits eingedeckten Brötchen für eine Reisegruppe klauen. Dabei klettern sie auch direkt auf den Tisch. Die Bedienungen kommen kaum hinterher die Tierchen zu vertreiben - selbst eiskalte Wasserduschen nutzen wenig. Öfters muss der Tisch neu eingedeckt werden.

15. Tag - Freitag, 21.11.2003

8:15 Uhr treffen wir wieder auf Monique und Mike, die von ihrer 2-tägigen Rundreise zurück sind und uns mit Erzählungen von klarer Sicht auf den Poas und nächtlichem Vulkanausbruch des Arenal etwas neidisch machen. 10:00 Uhr gehen wir über die offizielle Straße zum Strand Playa Blanca, um wenigsten einmal dort zu baden. Leider waren gerade da viele Einheimische da. Ansonsten kennzeichnet den Strand nämlich besondere Einsamkeit. Monique und Mike kommen später nach. Das Wasser ist wunderbar klar. Wir sehen riesige Fische im Wasser. Der Sand ist ganz fein und hell. Die Wellen höher. Gegen Mittag ist gewöhnlich Ebbe und man soll eigentlich an den Klippen am Strand entlang gehen können. Doch scheinbar hat sich die Ebbe verschoben. Es tut sich kein Weg auf. Ein beschwerlicherer Geheimweg ist die Alternative, der jedoch auch irgendwann im Wasser endet. Wir wagen es dennoch und schaffen es irgendwann. War aber teilweise ganz schön tief und starke Strömung! Dann baden wir noch ca. 1 h am Hotelstrand. Als es beginnt zu regnen sitzen wir wieder einmal mit Monique und Mike an der Bar. Danach ist für uns leider Packen angesagt. Der Abend endet mit einem gemeinsamen Abendbrot.


16. Tag - Samstag, 22.11.2003 - Dschungel-Tour im Hotel, Abreise

5:30 Uhr wecken, 6:15 Uhr geführte Tour (in englisch) durch den Regenwald. Wir sehen exotische Vögel, Frösche, Echsen, Pflanzen (z. B. Papaya, Zitronella), Heuschrecken und Spinnen.

9:00 Uhr - 9:30 Uhr Frühstück. Endlich bekomme ich doch noch einen Nasenbären vor die Linse. 10:00 Uhr nochmal duschen und endgültig packen. 11:30 Uhr warten wir auf den bestellten Shuttle-Bus, der natürlich erst nach nochmaligem Anruf kommt. Wir deponieren das Gepäck in der Rezeption und haben noch bis zur Abfahrt 14:00 Uhr Zeit. An der Bar trinken wir noch eine Cola und ich gehe noch ein letztes Mal an den Strand um ein paar letzte Fotos zu erhaschen. Der Weg ist mir jedoch diesmal abgeschnitten. Die Flut ist so hoch, wie wir sie noch nie gesehen haben und ich komme nicht an den gewünschten Ort. Auf einem weiteren Spaziergang sehen wir dann noch einmal die "Kirschen"vögel. Wir haben sie so genannt, weil sie an der Bar warteten, bis der Barkeeper ihnen eine eingelegte Kirsche hinlegte. Sie sehen aus wie Kanarienvögel. Als ich mich dann auf eine Bank setzen wollte, bemerkte ich, dass sie soeben frisch mit irgend einer Lasur behandelt worden ist. Eine Bank weiter um die Ecke sah ich dann aber erst die "Maler", die sich wohl darüber lustig machten. Ich war ziemlich stinkig. Meine Hände und Hose waren total ölig. Nun musste es auch noch anfangen zu schütten. Als es kurz weniger wurde, rannten wir schnell zur Rezeption, wo dann schon unser Bus stand und so fuhren wir bereits 13:30 Uhr zum Flughafen, bei dem wir dann 15:00 Uhr ankamen. Zuerst mussten wir die Steuer bezahlen, die für die Einreise in die USA fällig wird.

Nun haben wir noch bis 20:00 Uhr Zeit bis der Flieger geht. Ich kaufe mir eine Kette und ein Armband sowie einen Tukan aus Plüsch. Einige Mitbringsel für Verwandte kaufen wir auch noch.

Unser Abflug verschiebt sich mal wieder um 1 h auf 21:00 Uhr. Wir starten dann aber bereits 20:45 Uhr.

Außer dass in Amsterdam die Maschine nach Berlin überbucht war und man Freiwillige suchte, die bis zum nächsten Tag warteten (für eine kostenlose Übernachtung und 150,- EUR) gab es keine größeren Problem (sogar die Amis waren ganz lieb).

In Berlin angekommen, mieten wir einen Wagen und sind dann endlich (nach 36 h Wachzeit) zu Hause!